In den letzten Wochen waren immer wieder Berichte im Fernsehen oder Radio und in Zeitschriften oder Tageszeitungen rings um das Thema “Zu viele noch essbare Lebensmittel landen in der Mülltonne”. Dabei gibt es grundsätzlich 3 Hauptprobleme, die eigentlich leicht zu lösen sind, zumindest bei jedem privaten Haushalt. Fakt ist, das ein hoher Anteil an (angeblich) verdorbenen Lebensmitteln von den Discountern und der Gastronomie im Müll landen.
Wer privat weniger Lebensmittel unnötig wegwerfen will, der sollte einfach folgende 3 Tipps beachten:
- Richtig Einkaufen
- Lebensmittel richtig aufbewahren
- Unterschied Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und „zu verbrauchen bis“ verstehen
Richtig Einkaufen
Oft kauft man zu einem ungünstigen Zeitpunkt ein, weil man z.B. keine Lust, keine Zeit, oder Hunger hat. Bei letzterem kauft man dann mehr als man in Kürze verzehren kann. Dann sind Abfälle vorprogrammiert und kaum vermeidbar. Besser ist es, regelmäßig einzukaufen und sich vorher zu überlegen, was man Essen und Kochen möchte. So bleiben dann keine Lebensmittel übrig, die mit keiner Mahlzeit kombiniert werden können. Auch beim Einkauf selbst sollte man auf das Mindesthaltbarkeitsdatum bzw. auf das Datum von „verwendbar bis“ achten, denn auch im Supermarkt kann schon mal abgelaufene Ware zum Verkauf angeboten werden. Gerade Obst und Gemüse, Brot und Aufschnitt werden häufig zu viel oder schon mit leichten Mängeln gekauft. Brot hält sich geschnitten oft nur noch 3 Tage über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus, und oft ist bei Obst oder Gemüse in Beuteln oder Schalen schon eines kurz vor dem Vergammeln. Schnell sind dann auch die anderen Produkte in der gleichen Verpackung mit betroffen.
Lebensmittel richtig aufbewahren
Nach dem Einkauf sollte man auf jeden Fall beim Einräumen des Kühlschranks genau schauen, wo man die neu gekauften Lebensmittel hin räumt. Einerseits sollte man darauf achten, das ältere noch vorhandene ähnliche Produkte so hingestellt werden, das man sie vor dem neueren Artikel verzehrt. Andererseits ist es wichtig, den Kühlschrank richtig zu befüllen. Obst und Gemüse sollten nach ganz unten in das dafür vorgesehen Fach dafür. Am besten ist es, sich z.B. jede Tomate einmal einzeln aus einer Schale genau anzuschauen, und ggf. schlechte Tomaten gleich wegzuwerfen oder zuerst aufzubrauchen. Gerade bei Tomaten ist es sinnvoll, nur die Tomaten außerhalb des Kühlschranks zu lagern, die man in den nächsten 1-3 Tagen essen möchte. Die restlichen halten sich aufgrund der niedrigeren Temperatur und dem fehlendem Licht im Kühlschrank wesentlich länger. Von unten betrachtet kommt nach dem Obst und Gemüse am besten alles rings um den Brotaufstrich und Brotbelag. Brot selbst gehört in einen Brotbehälter oder in eine Plastiktüte und nicht in den Kühlschrank, Kaffee übrigens ebenso wenig. Ganz im Gegenteil bleiben Kaffeebohnen bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius am aromatischsten. Je kälter die Bohnen werden, um so mehr brechen die Oberflächenstrukturen auf und das Aroma entweicht. Wurst und Käse sollte nach dem Öffnen auf jeden Fall in luftdichte Behälter gepackt werden. Je weniger „frische Luft“ und in der Luft befindliche Keime und Sporen sich ablagern können, um so besser. Geschnittener Käse hält sich nicht so lange wie ein Stück Käse das dementsprechend weniger Oberfläche als Angriffsfläche hat. Je härter der Käse ist, um so länger hält er sich, sogar bis zu einem Jahr über das MHD hinaus!
Sollte einmal doch was im Kühlschrank anfangen zu schimmeln, sollte man den Kühlschrank großflächig in diesem Bereich am besten mit Essig reinigen, da sonst noch Sporen des Schimmels im Kühlschrank umherfliegen und auch noch gute Lebensmittel unnötig befallen. Produkte mit einem hohen Wasseranteil sollten bei Schimmelbefall besser ganz weggeworfen werden, während man z.B. bei Möhren es großzügig abschneiden kann. Marmelade mit Schimmel kann man noch weiter essen, wenn man den Bereich mit dem Schimmel ausreichend entfernt, da dieses Lebensmittel durch den Zucker geschützt ist. Apfelmus hingegen müsste man ganz entsorgen aufgrund des hohen Anteils an Wasser, da der Schimmel sich schon vollständig im Glas verteilt hätte. Milchprodukte halten sich im Kühlschrank oft noch 2 Wochen über das MHD hinaus, was viele Verbraucher oft verwundert, die sich an Milch und Joghurt schon am Tag des MHD nicht mehr sicher sind, ob es noch genießbar ist, oder nicht.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) im Vergleich zum Verfallsdatum
Wie es der Name ja eigentlich schon sagt, ist es Datum, bis wann sich ein Lebensmittel unter den Bedingungen einer richtigen Lagerung mindestens hält. Dabei wird dieses Datum von den Herstellern selbst aufgedruckt. Die haben einerseits daran ein Interesse, viel zu verkaufen, und andererseits aus Image- und Haftungsgründen dieses Datum nicht zu weit in die Zukunft zu verlagern. Oft wird vom Verbraucher aber das MHD völlig falsch verstanden, und astreine Lebensmittel nur aufgrund des überschritten Mindesthaltbarkeitsdatums ungeprüft weggeworfen. Das ist wirklich Verschwendung. Bei frischen Produkten wie beispielsweise Rinderhack sollte man schon sehr genau auf das Datum schauen. Dort steht auch nicht „mindestens haltbar bis“ sondern „verwendbar bis“. Das Datum ist dann wirklich oft der letzte Tag, an dem man es mit einem guten Gewissen noch verzehren kann. Schafft man es nicht, es bis dahin zu verbrauchen, kann man es problemlos einfrieren. Gerade bei Fleisch kurz vor dem Verfallsdatum sollte man genau hinschauen, ob es noch gut ist. Je dunkler oder grau-farbener es wird, um so eher ist es bereits schlecht. Auch durch das scharfe Anbraten von diesem Fleisch kann man die für den Menschen gefährlichen Keime nicht mehr vollständig abtöten.
Tipp: AG1