Hormonelle Veränderungen sind eine der häufigsten Ursachen für Haarausfall, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Unsere Hormone haben einen starken Einfluss auf den Haarwachstumszyklus und können Haarausfall verursachen oder verstärken. In diesem Blog erklären wir, wie verschiedene hormonelle Veränderungen den Haarwuchs beeinflussen und was Sie tun können, um hormonellen Haarausfall zu behandeln oder zu verhindern.
Warum beeinflussen Hormone den Haarausfall?
Unsere Haare durchlaufen einen Zyklus, der aus drei Phasen besteht: der Wachstumsphase (Anagen), der Übergangsphase (Katagen) und der Ruhephase (Telogen). Während der Wachstumsphase wachsen die Haare, während der Telogenphase fallen sie aus, und neue Haare beginnen zu wachsen.
Hormone spielen eine entscheidende Rolle in diesem Zyklus, indem sie den Übergang von der Wachstumsphase in die Ruhephase beeinflussen. Eine hormonelle Veränderung kann dazu führen, dass mehr Haare in die Ruhephase eintreten, was zu Haarausfall führt. Besonders bei hormonellen Schwankungen, wie sie in verschiedenen Lebensphasen vorkommen, kann es zu vermehrtem Haarausfall kommen.
Die wichtigsten hormonellen Ursachen für Haarausfall
- Testosteron und Dihydrotestosteron (DHT) Dihydrotestosteron (DHT) ist ein Hormon, das aus Testosteron gebildet wird und in hohem Maße mit Haarausfall verbunden ist. DHT ist für die Schrumpfung der Haarfollikel verantwortlich, was dazu führen kann, dass das Haar dünner wird und schneller ausfällt. Dies ist besonders bei männlichem Haarausfall (androgenetische Alopezie) der Fall, kann aber auch Frauen betreffen, insbesondere während der Wechseljahre.
Wie es hilft: DHT führt zu einer Verkleinerung der Haarfollikel und verkürzt die Wachstumsphase der Haare. Dies kann zu einem allmählichen Verlust von dichtem, kräftigem Haar führen.
Behandlung: Medikamente wie Finasterid und Minoxidil werden häufig zur Behandlung von DHT-bedingtem Haarausfall eingesetzt, da sie das Wachstum von Haaren stimulieren und die Produktion von DHT hemmen.
- Schilddrüsenhormone (Thyroxin) Eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse kann zu erheblichem Haarausfall führen. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose) verlangsamt die Zellproduktion und beeinträchtigt das Haarwachstum. Auf der anderen Seite kann eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) ebenfalls zu Haarausfall führen, da der Körper zu viele Hormone produziert, die den Haarwachstumszyklus stören.
Wie es hilft: Sowohl eine Unter- als auch eine Überfunktion der Schilddrüse können das Gleichgewicht der Hormone stören, was zu Haarausfall führen kann.
Behandlung: Die Behandlung einer Schilddrüsenerkrankung mit Hormontherapie kann den Haarausfall stoppen und das Wachstum von neuem Haar anregen.
- Östrogen und Progesteron Besonders bei Frauen spielen die Hormone Östrogen und Progesteron eine große Rolle im Haarwachstumszyklus. Ein Abfall des Östrogenspiegels, wie er während der Wechseljahre oder nach der Geburt auftreten kann, führt oft zu Haarausfall. Ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron kann ebenfalls die Haarwurzeln negativ beeinflussen und zu dünner werdendem Haar führen.
Wie es hilft: Östrogen fördert das Haarwachstum, während ein Mangel an diesem Hormon zu einem erhöhten Haarausfall führen kann. Progesteron hilft, das Gleichgewicht zwischen den Hormonen aufrechtzuerhalten, was für das Haarwachstum wichtig ist.
Behandlung: Hormonelle Behandlungen wie die Einnahme von Östrogen- oder Progesteronpräparaten können helfen, das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen und Haarausfall zu verhindern.
- Cortisol (Stresshormon) Chronischer Stress kann zu einem Anstieg des Cortisolspiegels führen, was wiederum den Haarausfall verstärken kann. Cortisol ist ein Hormon, das als Reaktion auf Stress produziert wird und im Übermaß die Haarfollikel schädigen kann. Dies führt dazu, dass sich mehr Haare in der Ruhephase befinden und vorzeitig ausfallen.
Wie es hilft: Hohe Cortisolspiegel können das Haarwachstum hemmen und zu vermehrtem Haarausfall führen.
Behandlung: Die Reduzierung von Stress durch Meditation, Sport oder Entspannungstechniken kann helfen, den Cortisolspiegel zu senken und den Haarausfall zu verringern.
- Prolaktin (das Milchbildungs-Hormon) Prolaktin ist ein Hormon, das während der Schwangerschaft und nach der Geburt von der Hypophyse produziert wird. Ein erhöhter Prolaktinspiegel kann jedoch auch zu Haarausfall führen. Frauen, die nach der Geburt von Haarausfall betroffen sind, haben oft einen hohen Prolaktinspiegel, der das Haarwachstum beeinträchtigt.
Wie es hilft: Ein hoher Prolaktinspiegel kann den Haarzyklus stören, indem er den Übergang von der Wachstumsphase zur Ruhephase beschleunigt.
Behandlung: Eine medikamentöse Behandlung kann helfen, den Prolaktinspiegel zu normalisieren und den Haarausfall zu stoppen.
Hormonellen Haarausfall erkennen und behandeln
Um hormonell bedingten Haarausfall zu erkennen, sollten Sie einen Arzt oder Dermatologen aufsuchen, der eine genaue Diagnose stellen kann. Eine Blutuntersuchung zur Überprüfung des Hormonspiegels kann Aufschluss über die Ursache des Haarausfalls geben.
Wenn die Ursache hormoneller Natur ist, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
- Medikamentöse Therapie: Je nach Ursache des Haarausfalls kann der Arzt Medikamente wie Minoxidil zur Förderung des Haarwachstums oder Finasterid zur Hemmung von DHT verschreiben.
- Hormontherapie: Bei hormonellen Ungleichgewichten, insbesondere während der Wechseljahre, kann eine Hormonersatztherapie (HRT) helfen, den Hormonspiegel auszugleichen und den Haarausfall zu stoppen.
- Stressbewältigung: Da Stress auch ein großer Auslöser für hormonellen Haarausfall sein kann, ist es wichtig, Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen in den Alltag zu integrieren.
Prävention und gesunde Gewohnheiten
Auch wenn hormoneller Haarausfall nicht immer vollständig verhindert werden kann, gibt es einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko zu verringern:
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Vitaminen, Mineralstoffen und gesunden Fetten unterstützt das Haarwachstum und stärkt die Haarfollikel.
- Stressmanagement: Reduzieren Sie Stress durch regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Entspannungstechniken.
- Regelmäßige Arztbesuche: Lassen Sie regelmäßig Ihren Hormonspiegel überprüfen, besonders wenn Sie Anzeichen von Haarausfall bemerken.
Fazit
Hormonelle Veränderungen sind eine der häufigsten Ursachen für Haarausfall und können sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Indem Sie die zugrunde liegende hormonelle Ursache identifizieren und geeignete Behandlungen anwenden, können Sie den Haarausfall stoppen und das Haarwachstum wieder anregen. Eine Kombination aus medizinischer Behandlung, einer gesunden Ernährung und Stressbewältigung kann dabei helfen, die Gesundheit Ihrer Haare langfristig zu erhalten.